Hallo Markus, 

wir freuen uns sehr, dass du dir die Zeit genommen hast, um uns für dieses Interview zur Verfügung zu stehen. Deine Leidenschaft gilt dem Muay Thai oder Thaiboxen, der traditionellen Kampfkunst Thailands.


Verrate uns bitte wie alt du bist und aus welcher Region du kommst?

Markus: Ich bin 41 Jahre alt und komme aus Stuttgart.


Wie lange übst du diesen Sport schon aus?

Markus: Insgesamt ungefähr 10 Jahre, allerdings mit teilweise mehrjährigen Pausen und Wechseln in andere Kampfsportdisziplinen (Kickboxen, Boxen).


Was bedeutet Thaiboxen für dich und weshalb hast du diesen Sport gewählt?

Markus: Der Sport ist für mich sehr wichtig, da ich als Berufsschullehrer doch recht häufig unter psychischem Stress stehe und das Muay Thai einen sehr guten Ausgleich bietet. Egal wie groß deine Alltagssorgen auch sein mögen, wenn mal jemand 90 Minuten lang versucht dir ins Gesicht zuschlagen, wirken deine Alltagsprobleme danach nicht mehr so drückend.


Wie sieht dein Trainingsplan derzeit aus?

Markus: Ich trainiere zweimal die Woche Muay Thai, dazu kommt einmal wöchentlich Grappling Training (Das beinhaltet Elemente aus dem Brazilian Jui-Jitsu, Judo und dem Ringen) und hin und wieder eine Einheit MMA (Im Mixed Martial Arts kommen dann alle Kampfsportarten zusammen). Dazu versuche ich dreimal die Woche 5 bis 10 Kilometer zu laufen und fahre täglich 5 Kilometer mit dem Rad zur Arbeit. Einmal die Woche gebe ich selbst Muay Thai Training, meist für Anfänger und bei mir in der Berufsschule leite ich einmal die Woche eine Sport-AG, bei der ich auch hauptsächlich Kampfsport (Kickboxen) unterrichte.


Vor kurzem hast du dich dazu entschlossen deine Ernährung auf den veganen High-Carb Lifestyle umzustellen. Wie sah deine Ernährung vor der Umstellung aus?

Markus: Ich ernähre mich seit ungefähr 20 Jahren vegetarisch und seit etwas über zwei Jahren vegan.


Was waren deine Gründe für die Umstellung auf High-Carb vegan?

Markus: Ich versuche gerade noch ein wenig Gewicht zuverlieren.


Wie lange ernährst du dich jetzt schon nach diesem Prinzip?

Markus: Jetzt seit gut vier Wochen.


In wie fern hat sich die Ernährungsumstellung auf deinen Körperfettanteil sowie auf deine Muskulatur ausgewirkt?

Markus: Die letzten 4 Wochen hab ich 4 Kilogramm abgenommen. Ich wiege momentan 78 Kilogramm. Der Körperfettanteil liegt bei 16,5% (laut Analysewaage), davor war er etwa bei 17,5%. Bei der Muskulatur hat sich nichts verändert.


Wie hat dein näheres Umfeld, Familie, Kollegen, Trainingspartner, darauf reagiert, dass du dich für eine vegane Lebensweise entschieden hast?

Markus: Für meine Familie ist das ok, die sind meinen Vegetarismus ja jetzt schon seit 20 Jahren gewohnt. Meine Freundin ist auch Vegetarierin, die sich zum größten Teil auch vegan ernährt.

Die meisten Trainingspartner sind eher uninteressiert, da die Ambitionierten meist auch spezielle Diäten verfolgen, ist das für die nicht so außergewöhnlich, einige ernähren sich auch vegan.

Einige Kollegen machen dumme Witze, wenn ich mir mittags mein Essen zubereite. Das höre ich schon nicht mehr. Wenn jemand wissen will, wie "das" geht, woher ich meine Proteine usw. bekomme, lade ich sie oder ihn auch mal zum Training ein. Bisher ist noch keiner gekommen.

Die Schülerinnen und Schüler sind in erster Linie neugierig.Wenn ich veganes Essen dabei habe, wollen viele auch probieren.


Zählst du deine Kalorien und Makronährstoffe (Protein, Fett, Kohlenhydrate) oder isst du rein nach deinem Gefühl?

Markus: Ich mache alles nach Gefühl. Ich schaue aber schon, dass ich nicht immer zur selben Zeit am Tag esse und lasse auch hin und wieder mal ein Frühstück aus.


Wie sieht ein typischer Tag bei dir aus - was kommt auf den Teller?

Markus: Zum Frühstück einen Smoothie (in wechselnder Zusammensetzung aus: TK-Beeren, Banane, Spinat, Mango, Limette, Tomate, Karotte, Apfel, Avocado). Mittags mache ich mir, wenn ich auf Arbeit bin einen Salat (Grüner Salat, Gurken, Tomaten, Dressing aus Zitronensaft und einem Spritzer Olivenöl) mit Vollkornbrötchen. Abends gibt’s dann Ofengemüse nach eurem Rezept oder Pasta. Wenn ich nicht arbeiten muss, mache ich mittags gerne Pizza. Allerdings nicht nur eure "Pizza Speziale", sondern (an Wochenenden) gerne auch Pizza mit traditionellem Teig. Zum Nachtisch LIEBE ich euer "Cookies & Banana" Eis!


Was ist deine Lieblingsfrucht?

Markus: Ohne Bananen würde es mir sehr schwer fallen zu überleben.


Würdest du den veganen High-CarbLifestyle weiterempfehlen?

Markus: Bisher auf jeden Fall.


Wie stehst du zum Veganismus?

Markus: Das ist so eine Frage. Im Prinzip sollten am besten morgen alle Menschen anfangen sich vegan zu ernähren, aus umwelttechnischen, ernährungstechnischen und ethischen Gründen (und selbst dann könnten wir die Zivilisation, so wie wir sie kennen, jüngsten Untersuchungen der NASA zufolge, wohl nicht mehr retten). Das brauche ich für die Leser hierwohl kaum weiter vertiefen.

Andererseits ist es mir auch ein Stück weit egal (geworden). Ich predige nicht mehr, ich kann andere ja eh zu nichts zwingen. Ich mache das für mich, ich fühle mich besser damit – wenn jemand fragt, dann antworte ich. Wenn dumme Sprüche kommen, dann gehe ich oder wechsle das Thema.


Möchtest du unseren Lesern noch etwas mit auf den Weg geben?

Markus: Klar, macht mehr Kampfsport! ;)


Wir bedanken uns für das Interview und deine Zeit und wünschen dir weiterhin noch viel Erfolg und Freude beim Thaiboxen und in der Küche.



Bilder: Markus Ebinger

Titelbild: crazymedia007